Als Pflegefachkraft in den Rottal-Inn Kliniken
Isabell, 20 Jahre
Durch meine Mutter, die selbst als Krankenpflegerin arbeitet, kam ich schon früh mit dem Thema Gesundheit und Krankenpflege in Kontakt. Nach meinem Abi wusste ich erst nicht, wie es weitergehen soll. Ein Studium kam nämlich von Anfang an nicht infrage. Und auch einen langweiligen Bürojob wollte ich nicht machen. Als meine Mutter dann meinte, ich könne mir die Arbeit im Krankenhaus ja einmal anschauen, war ich erst wenig begeistert. Sie konnte mich aber schlussendlich doch davon überzeugen, mich für ein Praktikum zu bewerben. Was sich am Ende als Glückstreffer entpuppte. Im Folgenden werde ich euch ein bisschen über meine Erfahrung und Erlebnisse während meines Praktikums erzählen.
Allgemein
Die Rottal-Inn-Kliniken haben Häuser an den Standorten Eggenfelden, Pfarrkirchen und Simbach am Inn. Im Moment sind dort rund 1.500 Mitarbeiter beschäftigt. Der Standort Eggenfelden ist mit 275 Planbetten und einer angeschlossenen Berufsfachschule mit Platz für 120 Auszubildende ausgestattet. Pfarrkirchen ist mit 100 Planbetten ausgerüstet. Die Klinik in Simbach am Inn ist mit 190 Planbetten bestückt. Jede der drei Kliniken hat sich auf verschiedene Fachbereiche spezialisiert. In Eggenfelden befinden sich beispielsweise die Unfallchirurgie, die Gynäkologie, die Innere Medizin und die Gefäßchirurgie. In Pfarrkirchen sind die Akutgeriatrie, die Geriatrische Reha, die Orthopädie und die Palliativstation zu finden. Die Klinik in Simbach hat sich völlig auf die psychosomatische Medizin spezialisiert.
Während des gemeinsamen Frühstücks mit den Kollegen, wurde mir erklärt, was als Nächstes passieren würde: einsammeln des Frühstücks, mitgehen bei Arztvisite, Glockengänge und die Positionierung von immobilen Patienten. Damit habe ich dann den restlichen Tag verbracht und damit mich auf Station zurechtzufinden. Am nächsten Morgen begann der Tag, nach der Übergabe damit, dass mir gezeigt wurde, wie ich den älteren Patienten beim Waschen und Umziehen helfen kann. Außerdem wurde mir die Aufgabe übertragen, mich um die Bestückung der Zimmer zu kümmern. Auch wurde mir gezeigt, wie ich richtig Blutdruck und Puls messen kann. Zudem nutzte ich die Zeit, um meine Kollegen und die Station mit ihren Abläufen besser kennenzulernen. Und damit waren die ersten zwei Tage auch schon rum.
Am zweiten Tag wurde mir die Aufgabe übertragen das, durch die Ärzte, abgenommene Blut rechtzeitig ins Labor zu bringen. Was manchmal ziemlich knapp war, wenn in letzter Minute noch etwas abgenommen wurde. Währenddessen waren immer wieder Glockengänge zu erledigen. Wenn Patienten beispielsweise Unterstützung bei einem Toilettengang brauchten oder etwas zum Lesen haben wollten, bin ich losgezogen, um ihnen zu helfen. Das hat mich dann auch meistens, bis es an der Zeit war das Mittagessen auszuteilen, beschäftigt. Nachdem dieses auch wieder eingesammelt war, wurde es auch schon wieder soweit ein zweites Mal alle Immobilen zu positionieren. Während die Frühschicht auf ihre Ablösung wartete und die digitale Dokumentation vervollständigte, war es meine Aufgabe die Bereichswägen wieder auf Vordermann zu bringen. Heißt: saubermachen, auffüllen und auf Funktionsfähigkeit überprüfen. Wenn dann die Kollegen von der Spätschicht eingetroffen waren, wurde denen noch eine Übergabe gegeben und damit war der Tag auch schon fast wieder vorbei. Für meinen letzten Tag hatte ich noch einen Kuchen mitgebracht, der mit allen gemeinsam nach der Übergabe gegessen wurde.
Bildergalerie zu meinem Praktikum
Fazit
Insgesamt kann ich sagen, dass mir das Praktikum großen Spaß gemacht hat. Auch die Arbeit im Team war eine ganz neue Erfahrung für mich. Mit seinen Kollegen so engen Kontakt zu haben und sich immer wieder absprechen zu müssen, kannte ich bis dahin noch nicht. Was mir aber am meisten Spaß gemacht hat, war den alten Menschen noch eine Freude zu machen. Ein Krankenhausaufenthalt ist selten ein Grund zur Freude. Aber wenn ich es mit meiner Arbeit schaffe, diesen Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, ist das das beste Gefühl überhaupt. Was mich besonders überrascht hat, war wie viele Leute notwendig sind, um den Betrieb am Laufen zu halten. Ärzte, Pflegekräfte, die Medizinischen Fachangestellten, die Physios, die Reinigungskräfte, der Hol- und Bringdienst, die Verwaltung und viele, viele mehr. Man glaubt gar nicht, wie viel Personal so ein Krankenhaus wirklich braucht. Festzuhalten ist, dass ich mich nach meinem Praktikum, schlussendlich dafür entschieden habe, eine Ausbildung als Pflegefachkraft zu machen. Was bis jetzt die beste Entscheidung meines Lebens war.