Was macht eigentlich eine Heilerziehungspflegerin?

Im 14. Gespräch der PNP-Interviewreihe „Was macht eigentlich ein(e)…?“ erzählt Clarissa Michalke von ihrem Alltag als Heilerziehungspflegerin.

Clarissa Michalke
Mein Name ist Clarissa Michalke, ich bin 22 Jahre alt und arbeite als staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin (HEP) in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung in Eggenfelden.

Mein Tagesablauf
Der Tagesablauf in diesem Berufsfeld ist je nach Einsatzbereich und der jeweiligen Schicht sehr vielseitig und abwechslungsreich. Ein Tag im Frühdienst kann zum Beispiel folgendermaßen aussehen:
06:00 Uhr: Ich beginne meine Arbeit mit der Übergabe vom vorherigen Dienst.
06:30 Uhr: Zur Begleitung und Assistenz der Bewohner beim alltäglichen Leben gehört, sie vorzubereiten für ihre tägliche Arbeit in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung.
12:00 Uhr: Nachdem die Bewohner aus den Werkstätten zurück sind, bereiten wir gemeinsam die Mahlzeiten vor und essen zusammen Mittag.
13:00 Uhr: Manchmal fahre ich dann mit den Bewohnern zum Arzt, gehe mit Ihnen einkaufen oder mache einen Ausflug, je nachdem was so bei ihnen ansteht.
In der Regel endet ein Tag um 14:00 Uhr im Frühdienst.

Besonders an der Arbeit gefällt mir, dass sich die Tagesabläufe durch das Schichtsystem in meinem Fall sehr unterschiedlich gestalten und je nach Bedürfnissen der Bewohner andere Anforderungen mit sich bringen. Gerade die Ausflüge mit den Bewohnern machen mir Spaß.
Besonders wichtig ist mir außerdem, dass eben diese Bedürfnisse auch im Vordergrund stehen. Denn meine Aufgabe als HEP ist es, die Menschen bestmöglich zu begleiten und Ihnen den höchsten Grad der Selbstbestimmung zu ermöglichen.

Wussten Sie eigentlich, dass man als Heilerziehungspflegerin verschiedene Weiterbildungsmögichkeiten und Einsatzbereiche hat? Beispielsweise kann mal als HEP zukünftige Auszubildende als Praxisanleitung begleiten und auf diese Art und Weise sein Wissen weitervermitteln. Auch sind Weiterbildungen in Form von Studiengängen wie Heilpädagogik oder Management von Inklusion und Teilhabe möglich.
Allgemein sind Heilerziehungspfleger in allen Lebensbereichen von Menschen mit Behinderung tätig. Man kann in inklusiven Kindertagesstätten, Fach- und Förderschulen, Wohnheimen, Werkstätten oder auch im ambulanten Wohnen arbeiten. Die Einsatzmöglichkeiten sind somit enorm und sehr vielseitig! Damit ist auch eines garantiert, nämlich, dass dieser Beruf nie langweilig wird und immer wichtig bleibt!

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Bild: Auf Initiative von Sophia Freudenstein konnte ein weiterer Arbeitskreis mit Gesundheitsdienstleistern aus der Region gegründet werden. Zu Arbeitsgesprächen haben sich bereits zum dritten Mal die Mitglieder Dr. Stephanie Vogt (Pflegedirektorin der Rottal-Inn Kliniken), Christian Eder (stv. Schulleiter KWA), Bettina Plettl (Inhaberin der MediVital Sozialstation Bad Birnbach), Katrin Seiler (Vorständin Kreiscaritasverband Rottal-Inn), Herbert Wiedemann (Kreisgeschäftsführer BRK Rottal-Inn), Michael Schwartz (Pichlmayr Wohn- und Pflegeheime), Kerstin Tremmel (Praxiskoordinatorin Generalistische Pflegeausbildung) und Dr. Anton Wartner (Sprecher des Hausärztekreises Rottal-Inn) an einen Tisch gesetzt.